Epiphone Zenith (ca. 1944)

Diese kleine Epiphone Zenith kam wirklich desolat in meine Werkstatt! Die Decke war gerissen, sogar gesplittert. Löcher waren in die Decke gebohrt und ein Stück am F-Loch war abgebrochen. Die Bünde hingen lose im Griffbrett, welches jemand mit einer Feile traktiert hatte und tiefe Riefen aufwies. Der Hals war krumm und die Brücke unbrauchbar. Das Binding war zum Teil abgelöst und am Boden fehlte es komplett. Hier einige Bilder vor der Restaurierung:

Überraschend war, dass der Halsstab funktionierte und der Hals mühelos geradegestellt werden konnte. Das haben sie in den USA damals schon beherrscht – Respekt – im Gegensatz zu vielen Marken deutscher Gitarren zu der Zeit und danach. Man kennt die Halsstäbe von Framus und Höfner aus den 1950er und 1960er Jahren, die prinzipiell zwar zum Nachstellen gedacht sind, diesen Zweck aber erst in den 1970er Jahren so langsam mal erfüllen. Artur Lang, Arnold Hoyer, Gustav Glassl (und evtl. noch andere) haben es verstanden, sehr gute Hälse zu bauen, welche eingeleimte Halsstäbe aus Metall aufweisen und bis heute in der Regel gerade geblieben sind. Dann wurden zu der Zeit auch Gitarren ohne Halsstäbe gebaut, welche zwar mächtiger sind, aber durchaus bis heute meist gerade geblieben sind (bei entsprechender „hitzefreier“ Behandlung). Dazu gehören z. B. die Gitarren von Roger, Heinz Seifert und Willy Wolfrum. Auch die Majestics-Hälse sind alle gerade gewesen. Hier gibt es Modelle, die von Franz Hirsch gebaut wurden.

Zunächst wurden alle Metallteile entfernt, auch die Bünde. Die Gitarre wurde entlackt (das macht man mit einer Ziehklinge) und die Decke restauriert (siehe Bild). Nachdem der Hals geradegezogen wurde, konnte das Griffbrett abgezogen werden, hier wurde der 12er Radius beibehalten. Ebenfalls wurde die Kopfplatte gerichtet, welche ein Loch und Abplatzungen auf der Rückseite aufwies. Das fehlende Binding konnte farbtreu ersetzt und verschliffen werden. Die schöne originale Brücke wurde aufbereitet und mit funktionstüchtigen Rändelschrauben ausstaffiert. Nach der Lackierung mit Nitrolack, Feinschliff und Hochglanz-Politur und Installation eines Dearmond Rhythm-Chief 1000 ist das Instrument wieder perfekt bespielbar mit einer Top-Saitenlage. Der Klang ist akustisch und elektronisch abgenommen hervorragend. Und ganz nebenbei ist ein Vintage-Schmuckstück, welches Platz in jedem Wohnzimmer haben dürfte!

Vollakustische 18-Zoll Archtop mk16 (2025)

Im Frühjahr 2025 baute ich eine 18 Zoll Gitarre für einen Spieler, der sich aufgrund seiner Körpergröße eine 18 Zoll-Archtop wünschte. Ebenso sollte auch das Griffbrett etwas breiter sein. Glücklicherweise hatte ich alte Fichte und Ahorn mit diesen Dimensionen in meinem Bestand (alte Cellodecken und -böden mit ca. 23,5 cm Breite).

Die Gitarre erhielt eine Schelllack-Politur. Dies ist eine langwierige und aufwändige Prozedur. Meines Erachtens ist Schelllack tatsächlich das absolute Highlight für den akustischen Klang. Aufgrund der Dimensionen des Korpus ist die Gitarre auch sehr klangstark. Interessant ist immer bei neuen Gitarren mit handgeschitzten Decken, wie das Instrument in den ersten Tagen seinen Klang und seine Brillianz entwickelt.

Zur elektrischen Abnahme wurde ein Kent Armstrong Floating Humbucker verbaut, der für einen hervorragenden Klang über einen Verstärker sorgt.

Angaben zur Gitarre: Griffbrett Ebenholz (Radius 16´) mit Mensur von 64,0 cm. Korpusmaß 46,0 cm (18 Zoll). Zargenhöhe 85 mm. Abstand Saiten zu Decke: 28 mm. Die Breite des Sattels am Hals beträgt 46 mm. Nullbund. Einlagen aus Perlmutt. Die Brücke wurde aus Ebenholz hergestellt. Binding: 6-lagig (s/w) am Body, 3-lagig am Hals, zusätzlich 3 lagig als zweites Binding s/w/s am Hals. Verwendete Hölzer: Decke Fichte (ca. 30 Jahre abgelagert), Hals, Zargen und Boden ca. 10 Jahre abgelagert. Kopfplatte: Ebenholz. Tonabnehmer: Kent Armstrong Floating Humbucker mit verstellbaren Pole Pieces. Volumenregelung. Hardware: Wilkinson Mechaniken und Ibanez Tailpiece. Lackierung: Schelllack.

Heinz Seifert, Favorit (1962)

Eine wunderschöne Favorit von Heinz Seifert in praktisch makellosem, neuwertigen Zustand in einer knalligen roten Farbe! Handwerklich und künstlerisch meines Erachtens einzigartig. Diese wirklich museale Archtop weist ein interessantes, zeitloses Design auf. Ich bin überzeugt, dass solche Zargen wirklich sehr schwer herzustellen sind! Ich wüsste derzeit nicht, wie man so etwas bewerkstelligen könnte! Man beachte die Perfektion im Design, vom Corpus über das Griffbrett zur Kopfplatte und zurück zu den Zargen.

Beachtlich war überdies die Vielfalt der Gitarren und Bässe im Portfolio des Meisters!

Es handelt sich um eine vollmassive Gitarre (Decke: Fichte, Boden, Zargen, Hals je Ahorn). Griffbrett Palisander.

Die Maße der Gitarre sind wie folgt: Corpus 42,3 cm, Mensur 64 cm, Sattel 42 mm, Saitenbreite an der Brücke 49 mm, Zargenhöhe 68 mm. Pickups: Zwei Otwin Pickups auf einer Platte mit Umschalter, Tone- und Volumenpoti. Binding Decke und Boden: 10-lagig (s/w). Binding Hals 4-lagig.

Seltene Heinz Seifert

Komplette Restaurierung einer wunderbaren Heinz Seifert Gitarre unter Erhalt sämtlicher Originalteile!. Folgende Bilder zeigen den immensen Aufwand dieser strukturellen Wiederherstellung und der Reparatur der originalen Elektrik (interner Rellogg Tonabnehmer im Hals und extern an der Brücke):

Nach der Aufarbeitung und Neulackierung ist das Resultat fit für die nächsten 50 Jahre!

Heinz Seifert – Seifert Favorit

Seifert Favorit – die Gitarre von Heinz Seifert mit einem mächtigen Corpus – von Willy Wolfrum! Man arbeitete offensichtlich zusammen! Die teutonische Gitarre hat einen wirklich durchsetzungsfähigen, aber wunderbaren Klang.

Maße:

 Corpusbreite:                  47 cm (18,5 Zoll)

Taille:                                    30 cm

Mensur:                              64 cm

Zargenhöhe:                     65 mm

mk 14 SEMI (2024)

Noch eine Semiakustische Gitarre, die ich für mich selbst gebaut habe und seither spiele!

Angaben zur Gitarre: Griffbrett Ebenholz (Radius 16´) mit Mensur von 64,0 cm. Korpusmaß 39,0 cm. Zargenhöhe 36 mm. Abstand Saiten zu Decke: 25 mm. Nullbund. Die Breite des 1. Bundes beträgt 44 mm. Die Brücke wurde aus Ebenholz gefertigt und angepasst. Binding: 8-lagig (s/w) am Body, 3-lagig am Hals, zusätzlich 3 lagig als zweites Binding s/w/s am Hals. Verwendete Hölzer: Decke Fichte (ca. 30 Jahre abgelagert), Hals, Zargen und Boden ca. 10 Jahre abgelagert. Kopfplatte: Ebenholz. Tonabnehmer: Humbucker von Eugen Emminghaus ohne Splitting mit Dreiwegeschalter. Volumen- und Toneregelung. Hardware: Wilkinson Mechaniken und Ibanez Tailpiece. Lackierung: Nitrocellulose.

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