Über Mich

Über mich

Wenn ich eine Gitarre bauen möchte – und das passierte seit dem Jahr 2012 im Durchschnitt einmal pro Jahr in meiner Freizeit – stelle ich die dazu benötigten Hölzer vor Arbeitsbeginn als Set zusammen (siehe Abbildung „Rohstoffe für eine Gitarre“).

Nach einigen Monaten entsteht dann aus dem Holzstapel in ungefähr 200 Stunden Arbeitszeit ohne Fremdeinwirkung eine Jazzgitarre (Fachbegriff Archtop), siehe Abbildung. Es ist eine Freude, wenn das Instrument dann fertig ist, auch weil die Leidensfähigkeit der Finger ein Ende hat!

Alle von mir gebauten Gitarren sind Unikate, die ich bisher ausschließlich für meine Kinder und Freunde gebaut habe! Wer Spieler ist und einmal so eine komplett von Hand gemachte Gitarre getestet hat, erkennt den Unterschied zu einer „Fabrikgitarre“, wie ich sie nenne. In der Regel gibt ein Musiker, der zum ersten mal so eine vollmassive handgearbeitete Archtop spielt, diese nicht mehr gerne aus der Hand, denn die Schnittmenge aus einer top Bespielbarkeit und einem unvergleichlich dynamischen Klang vom ersten bis in den siebzehnten Bund ist ein Erlebnis.

mk9 – Lata

Angefangen hat das Thema Gitarrenbau im Grunde genommen in meiner Jugend. Es gab Versuche, eine Laute und eine Gitarre zu bauen, mit mäßigem Erfolg, da der Zugang zu Wissen und Material damals für mich als 15-Jähriger schwierig war. In jedem Fall habe ich, seit ich mich erinnern kann, immer mit Holz gearbeitet (z. B. ein Eiffelturm aus Streichhölzern, ein geschnitztes Schachspiel, diverse Segelflugmodelle).

Vor ungefähr zwanzig Jahren begann ich aus Neugier ein paar Archtop-Gitarren herzurichten und wieder spielfertig zu machen. Das Interesse war geweckt! So ist das Thema mit der Zeit gewachsen, und damit das Wissen und die Fähigkeiten zur Restaurierung alter Gitarren.

Selbstverständlich erlangt man durch die Restaurierung sehr vieler Gitarren mit ihren verschiedenen Bauformen und Macharten profunde Kenntnisse: Irgendwann hat man begriffen, was sich gut und weniger vorteilhaft auswirkt auf Klang und Bespielbarkeit! So reifte nach einigen Jahren der Wunsch, doch ein eigenes Instrument zu bauen, um diese Kenntnisse zu verwerten. Nach dem Studium einschlägiger Literatur (z. B. Making an Archtop Guitar, Robert Benedetto) und einem einwöchigen Praktikum beim Baumeister für Zupf- und Streichinstrumente Anton Sandner in Baiersdorf wagte ich den Bau einer ersten Jazzgitarre (siehe Abbildung) mit Elementen von Calace, einem italienischen Mandolinen- und Gitarrenbauer. Das Ergebnis war wider Erwarten klanglich sehr ermutigend! Mir wurde klar, dass Gitarrenbau kein Hexenwerk darstellt. Jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt, kann mit ein wenig Hingabe eine gute Archtop-Gitarre selbst bauen, die allemal so gut ist wie eine Fabrikgitarre (dies gilt m. E. nicht unbedingt für sehr gute Flattop-Gitarren).

mk1

Durch meinen Beruf als Chemiker in der Industrie ist diese kreative Beschäftigung, wie auch das Musizieren, mein Gegenpol, um insgesamt im Gleichgewicht zu sein.

Gitarre spiele ich jeden Tag, gerne mit Freunden, mit denen dann auch der eine oder andere Auftritt zustande kommt. Und ich habe immer noch jede Woche Gitarrenunterricht.

Ich bin seit 1995 glücklich verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder – und überlebender Kletterer und Bergsteiger seit 50 Jahren, auch wenn in den letzten 25 Jahren aufgrund des Umzuges in den „hohen Norden“ die allermeisten Ereignisse in der Kletterhalle stattfinden mussten.

Hier ein paar Szenen von Kletterfahrten (Begehung der Comiciroute an der großen Zinne Nordwand 1988 in den Dolomiten, der Schmid/Krebs an der Laliderer Nordwand im Karwendel 1985, Täppeliweg an der Drusenfluh im Rätikon 1991, Erstbegehung „Les Champs Elyssées“ an der Drusenfluh 1991). Eine wilde Zeit, die ich zwischen 20 und 30 Jahren ausgereizt und genossen habe.

Große Zinne Nordwand-Comici (1988) in den Dolomiten
Laliderer Nordwand – Schmid/Krebs (1985) im Karwendel
Drusenfluh Südwand – Täppeliweg 1991 im Rätikon
Drusenfluh Südwand – Erstbegehung Les Champs Elyssées 1991 im Rätikon
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